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Herren 1: Derbysieg gegen Roxel

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Die Hoffnung stirbt zuletzt…aber sie stirbt – diesen Titel könnte dieser Bericht aus Sicht unserer Gegner aus Roxel tragen. Denn das, was sich an diesem Dienstagabend im Nachholspiel im Sportzentrum Roxel abspielte, war schlicht und ergreifend nichts anderes als ein Krimi, der sicherlich ganz oben auf der Bestsellerliste stehen würde.

Aber zäumen wir das Pferd nicht von hinten auf, sondern fangen mal vorne an.

Nachdem Adler Münster nach unserem Aufstieg nicht mehr Derbygegner sein kann, bot sich der BSV Roxel dafür an. Zwar teilen wir uns nicht die Halle, aber gestern teilten wir uns beim kuschligen Aufwärmen eine Hallenhälfte. Danach erwartete uns eine große Schar mitgereister Fans und sogar einem Banner für fangerechte Anwurfzeiten. In den ersten Spielminuten waren beide Mannschaften heiß und das Spiel bis zur 18. Minute war eine Abwehrschlacht mit einem Spielstand von 5:5. Dann gelang es uns jedoch, unsere aufgrund von meckernden Hausherren HHauswiederholt auftretenden Überzahlsituationen konsequent auszuspielen und uns bis zur Halbzeit auf 12:7 abzusetzen. Man konnte sagen, es lief wie ein Marathonläufer.

Nach der Halbzeitpause ging es dann allerdings erst so richtig los. Zweieinhalb Minuten waren gespielt, als das Schiedsrichtergespann plötzlich eine rote Karte gezückt hatte. Glatt rot für Roxel. Sichtlich konsterniert über diese Tatsache verloren die Hausherren komplett ihren Faden und wir konnten unseren Vorsprung bis zur 37. Minute auf 17:9 ausbauen. Dann blitzte die rote Karte ein zweites Mal auf, wieder für Roxel. Dieses Mal allerdings als Konsequenz für die dritte Zeitstrafe. Zwei rote Karten innerhalb von fünf Minuten, kann man mal machen.

Der geneigte Leser mag sich nun fragen, wo der angepriesene Krimi steckte, lässt der Bericht doch eher auf eine Romantikkomödie schließen, bei der von Anfang an das Ende klar ist.

Aber wer unsere ersten beiden Spiele verfolgt hat, weiß, dass wir es unseren Fans und uns selbst nicht so leicht machen. Wir sind nämlich ein gutes Pferd und das springt bekanntlich immer nur so hoch wie es muss.

Nach der zweiten roten Karte spielten wir im Angriff so pomadig, dass selbst die Haare eines Klischee-BWL-Studenten neidisch gewesen wären und unsere Gegner wurden während ihrer Offensivaktionen angepackt wie ein Möbelstück, das immer noch im Keller steht. Nichts schien mehr zu funktionieren, kein Spieler fand zurück in die Spur und als die Spielzeituhr auf 50:37 sprang, stand es gerechterweise 20:20. Unentschieden. Im Zuge dieser fulminanten Aufholjagd der Hausherren waren auch die Fans auf den Rängen wieder aufgewacht und peitschten ihre jeweilige Mannschaft weiter an. Die folgenden Minuten waren an Spannung kaum zu übertreffen. Wir legten ein Tor vor, Roxel zog nach. Doch dann gelang es uns nach der dritten roten Karte im Spiel – wieder glatt rot für den Gastgeber – auf 25:22 zu erhöhen. Zur roten Karte noch eine Anmerkung: der betreffende Spieler hat nun in den letzten vier Begegnungen immerhin fünf rote Karten gesehen.

Roxel gab sich jedoch noch nicht geschlagen und kämpfte sich zu Beginn der letzten Spielminute wieder auf ein 26:25 heran. Unser Coach Max Köster – als Urlaubsvertretung für Nils Overkamp – nahm noch eine Auszeit, um uns einen Spielzug anzusagen, mit dem wir den Sieg hätten eintüten können. Die Mannschaft entschied sich dann jedoch unter dem Druck des angezeigten Zeitspiels spontan für eine andere Variante, kein Tor. Noch zehn Sekunden zu spielen, Roxel zieht das Timeout.

Was dann passierte, war an Unsportlichkeit kaum zu übertreffen. Roxel schickte für den letzten Angriff nämlich acht Spieler aufs Feld, weder Schiedsrichter noch Kampfgericht nahmen dies wahr. Doch die Hausherren konnten daraus keinen Profit schlagen und so hieß der Derbysieger am Ende mit 26:25 SPARTA Münster.

An dieser Stelle nochmal ein großes Danke an alle mitgereisten Fans!

Es spielten: Böswald, Schwaning – Barth (9/4), Junker, Heyer (beide 4), Priemel (3), Grühl, Grütters, Hinteresch, Menke, Kuropka, Rosenthal (alle 1)

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