Geschichte
Also hier müssen wir ganz weit ausholen: Der Name unseres Vereins geht zurück in die Antike zu dem mächtigen Stadtstaat SPARTA in Griechenland, einem Gegenspieler von Athen. In SPARTA wurde die Erziehung der Jugend in engem Zusammenhang zu Leibesertüchtigung und sportlichem Wettkampf gesehen. Das war schon vor fast 3000 Jahren.
Zugegebener Maßen ist allerdings aus jener Zeit wenig Genaues aus der Region um Münster überliefert. Man darf vermuten, dass es eine locker besiedelte Gegend war. Vom wem allerdings besiedelt, ist im Dunkel der Geschichte schon nicht mehr so genau auszumachen. Da selbst im Neuen Testament vor etwa 2000 Jahren ebensowenig wie anläßlich der Gründung der Stadt Münster wie auch des Bistums Münster vor nunmehr 1200 Jahren SPARTA eine Erwähnung findet, bleibt uns nichts anderes übrig, als zur Geschichte unseres Vereins SPARTA zwei Jahrtausende und ein paar Jahrhunderte zu überspringen – bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Das sich entwickelnde Wohnviertel Sentruper Höhe am westlichen Rande Münsters (heute zwischen Zoo, Aasee und Universitätsklinikum gelegen) verlangte nach begleitender Entfaltung aller Lebensbereiche. Dazu gehörten die katholische Kirchengemeinde St. Theresia mit dem Kindergarten, die katholische Grundschule – und eben auch ein Sportverein.
Die Gründungsversammlung der SPARTA Münster e.V. fand am 15. Juni 1959 auf Initiative des langjährigen DJK Kreisvorsitzenden Heinrich Große Erdmann statt, anschließend wurde die erste Vereinssatzung erarbeitet. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte mit damals schon spartanisch gelassener Verzögerung im Frühjahr 1961.
Den antiken Wurzeln des Sports in der Ertüchtigung zur Kriegsführung war wohl die Schießabteilung in der Frühzeit des Vereins geschuldet. Sie bestand neben der Leichtathletik- und der Handballabteilung (als einziger Mannschaftssportart, damals nur auf dem Großfeld!) bis – wie der erste Vereinsvorsitzende Adolf Clasen in seinen Erinnerungen nach 25 Jahren schrieb, „das Gewehr abhanden kam und immer noch gesucht“ wurde. Sei´s drum, so denken wir heute, es gibt schmerzlicheres als diesen Verlust!
Schon bald entwickelte sich SPARTA , ausgehend von den knapp 50 Teilnehmern der Gründungsversammlung: Die Frauen kamen dazu, sie gründeten eine eigene Abteilung am 17. Oktober 1962. Gut 200 Mitglieder hatte der Verein zum Jahresbeginn 1963 und fast 300 im Jahre 1964, in den 70er Jahren und bis Mitte der 90er Jahre wuchs er auf knapp 500 an. Auffallend war und ist auch heute noch eine hohe Quote von aktiven Sportlern. Die „Fördermitglieder“ sind eine Ausnahme geblieben.
Das freut den Verein zum einen, weil es ein Zeichen von vitaler Aktivität ist. Zum anderen gibt es deshalb kleine Bedenken, weil aktive Sportler natürlich mehr oder weniger ihre in die Vereinskasse eingezahlten Beiträge auch verbrauchen, eben dadurch, dass sie Sport treiben. Aber lieber haben wir solche „Sorgen auf gehobenem Niveau“, als dass wir uns Sorgen um den Vereinsnachwuchs machen müssten.
Denn DIE Sorgen haben wir nun wirklich nicht.
Mit Beginn der Saison 1999/2000 vereinbarte SPARTA Münster eine Handballspielgemeinschaft mit der TurnGemeinde Münster von 1868, die alle Jugend- und Seniorenmannschaften umfasste, die HSG TG SPARTA Münster war geboren. Der Vertrag verlängerte sich über die ursprüngliche Laufzeit hinaus auf fünf Jahre. Die beiden Vereinsvorstände kamen zum Ablauf der Saison im Frühjahr 2004 einvernehmlich überein, die Rahmenbedingungen für die HandballerInnen dadurch zu optimieren, dass man die gesamte Abteilung vollständig einem Verein unterstellte. Die HandballerInnen der TG Münster wechselten zur SPARTA Münster , was uns einen Mitgliederzuwachs bescherte wie in der gesamten Geschichte des Vereins noch nicht. SPARTA Münster hat heute etwa 650 Mitglieder – auch ein Zeichen für die Lebendigkeit unseres Vereins und Ergebnis der sorgsamen Pflege unseres Hauptstandbeins – des Handballsports.
Die Entwicklung des Wohnviertels Sentruper Höhe in den Jahren seit der letzten Jahrtausendwende beschert zudem dem Kinderturnen und dem Jugendbereich einen Boomartigen Zuwachs. Hier stoßen wir gelegentlich an räumliche und personelle Kapazitätsgrenzen, auch die Finanzen zeigen Grenzen auf. Gäbe es heute wie damals und durch die gesamte Geschichte des Vereins hindurch nicht das ehrenamtliche Engagement, das uns trägt und den Verein entwickelt und lebendig hält – die Zukunft wäre in düsteren Farben zu malen.
Aber bei so viel Leben – schau´n mer mal!
Oder wie wir Westfalen sagen würden: Loat´ us es tokieken !